Unsere diesjährige Club-Reise, die vom 10. August bis 17. August 2022 stattfand, führte uns nach Langsund in Nordnorwegen. Unweit von Tromsøs schlummert auf den ersten Blick ein unscheinbares Revier mit schmalen Meeresarmen, welches die Inseln nördlich von Tromsø umspülen.
10.08.2022: Acht froh gelaunte Mitglieder (Breitler Thomas, Brütsch Leo, Gasser Andy, Gisler Rolf, Greter Markus, Keller Jörg, Koch René und Sieber Alfred) treffen sich am Flughafen Zürich. Das Online-Check-in lohnt sich, ist doch die Geschichte mit dem Gepäck dadurch rasch erledigt und die Sitzplätze für die drei bevorstehenden Flüge sind reserviert. Die Freude der Gruppe ist spürbar, ist es denn einige Zeit her, seit wir die letzte gemeinsame Angelreise erleben durften.



Unsere Reise führt uns von Zürich über Stockholm und Oslo nach Tromsø. Die Umsteigezeiten sind kurz, sodass die Zeit nur für ein kurzes Bier reicht. Mit einer Stunde Verspätung starteten wir unseren dritten Flug nach Tromsø. Wir sind sehr gespannt, ob alle ihr Gepäck auf dem Transportband wiedersehen werden! Grosse Augen und fröhliche Gesichter, alle Gepäckstücke angekommen.
Nach dem obligatorischen Einkauf auf der Fahrt zur Unterkunft bezogen wir unsere grosszügige und bestens eingerichteten Häuser.

Ein langer Tag endete mit einem gemeinsamen Bier, und alle freuten sich auf ihre Einzelzimmer.
11.08.2022: Die Wettervorhersage bestätigte sich und der starke Wind liess ein Auslaufen nicht zu. Dafür blieb mehr Zeit zur Übernahme der super Boote und der gesamten Anlage. Erster Eindruck: Einer der besten Orte, die wir bis jetzt besucht habe. Eine Delegation besorgte in Hansnes die fehlenden Lebensmittel und noch ein wenig Bier.René bekochte uns wie immer vorzüglich und den Rest des Tages wurden die Ausrüstungen auf Vordermann gebracht. Viel Fischerlatein wurde ausgetauscht und die Bierreserven waren angebraucht.


Um 21 Uhr begab sich Jörg auf einen Nachtfischfang vom Ufer aus und siehe da, ein kleiner, aber wichtiger Anfang. Gratulation und guet Nacht.
12.08.2022: Ein spezieller Fischertag. Die Wettervorhersage meldete uns ähnliche Verhältnisse wie am Vortag. Meerfischer wären keine Meerfischer, wenn sie nicht auch bei etwas anspruchsvolleren Bedingungen auslaufen würden. Zwei Boote verliessen am Morgen mit je drei Mann den geschützten Hafen in den Fjord Richtung Norden. Nach einer kurzen stürmischen Fahrt zur Hansnes Bucht liessen die Männer erstmals ihre Köder ins norwegische Gewässer.



Markus steht die Freude im Gesicht.Ich glaube der erste gefangene Dorsch ist ein bleibendes Erlebnis, und an das man sich immer wieder erinnert. Und auch Jörg erfreut sich über einen grossen Dorsch, der über 100 cm lang war.


Oft kommt es anders, als man denkt. Schiff Nr. 5 erlitt bei der Rückfahrt einen starken Wassereinbruch. Nur der seemännischen Reaktion der Besatzung, die das nächstgelegene Ufer angefahren hatte, blieben alle unverletzt und verliessen das gestrandete Boot. Selten bringen CSM-Mitglieder ihre gefangenen Fische mit dem Auto zurück in den Heimathafen! Beim ersten Abendessen mit selbst gefangenem Fisch und viel Gesprächsstoff endete ein spezieller Fischertag.
13.08.2022: Der Tag begann für zwei Kollegen um 01:30 Uhr mit der Bergung des gestrandeten Boots. Am Morgen stand die Bootsflotte wieder komplett im Hafen und ein neuer Angeltag begann. Mit zwei Schiffen erkundeten wir bei ansprechendem Wetter die Fjorde. Die Fischerei war zäh, und wir landeten mehr untermassige Dorsche, als dass wir das Schonmass (44 cm) überstiegene Exemplare. Auch ein Seestern konnte Rolfs Köder nicht widerstehen.




Erstmals wurden 38 Portionen Fischfilets in den Tiefkühler gelegt. Beim gemeinsamen Abendessen, das täglich von René Koch meisterhaft zubereitet wird, kommt der CSM-Geist zum Leben, und alle fühlen sich wohl.
14.08.2022:: Endlich ein Tag mit gutem Wetter! Alle starteten voller Erwartungen und mit der Hoffnung, den fast leeren Tiefkühler, der noch von den schlechten Wetterbedingungen der letzten Tage zeugte, aufzufüllen. Die Schiffe verliessen den Hafen, und schon bald fanden die ersten stattlichen Dorsche ihren Platz in den Kisten. In der Hoffnung, grössere Fische zu fangen, steuerten wir tiefere und weitere Fjorde an. Die beeindruckenden Landschaften und die Natur liessen uns staunen, und wir genossen die Fahrt zu den entlegenen Angelplätzen. Doch die Ausbeute der Angeltour liess uns bald an unseren Fähigkeiten zweifeln. Unsere Kollegen, mit denen wir telefonisch in Kontakt standen, berichteten von denselben Schwierigkeiten. Wir alle gaben unser Bestes, aber die Fangerfolge blieben aus. Das Filetieren am Abend ging schneller von der Hand als das Verspeisen des Dorsch-Gratins à la Jörg, das René zubereitet hatte.



Nach dem Abendessen entschied sich eine Gruppe für einen Nachtfischgang. Um 22:00 Uhr landete Jörg beim Schleppen mit einem Gummifisch seinen ersten Heilbutt, der eine Länge von 100 cm hatte. Der Tag war gerettet.
15.08.2022: Bei Kaiserwetter liefen unsere beiden Schiffe aus dem Hafen. Die Erwartungen waren hoch, endlich gewohnte Mengen an Fischen zu fangen. Wir fuhren bei spiegelglatter See zu den entferntesten Angelplätzen, mit der Absicht, bei der Rückfahrt an allen Hotspots die Pilker ins Wasser gleiten zu lassen.



Markus landete einen Dorsch von über 100 cm und auch noch einen grossen Lump. Rolf fing, zur Überraschung aller Reiseteilnehmer, einen grossen Seeteufel. Gratulation an unsere Neumitglieder Markus und Rolf. Wir fingen weitere Fische, aber kein Schiff füllte die Kiste bis zum Rand. Zufrieden, trotz des mässigen Fangs, ging es ans Filetieren. Das Problem. einen Seeteufel zu filetieren, wurde durch unsere Profis souverän gemeistert, und wir haben unsere Artenpalette erweitert. Die Nachtfischerei rundete den schönen Tag ab.
16. August 2022: Der letzte Angeltag war von der beeindruckenden Natur und der Schönheit der Landschaft kaum zu übertreffen.



Zu den Abschlussarbeiten gehört Folgendes: die letzten Fische filetieren, die Boote reinigen und abgeben, die Wohnung besenrein hinterlassen, Abrechnungen erstellen und mit den Gastgebern abrechnen. Zur Krönung des Tages verspeisten wir den Seeteufel mit Risotto. Der mitgebrachte Wein war grosszügig kalkuliert, und es entstanden angeregte Gespräche. Danach folgte eine sehr kurze Nachtruhe.
17.08.2022:Tagwache um 2:00 Uhr. Der Kleinbus brachte uns zum Flughafen, und wir gehörten zu den ersten Passagieren. Schnell war das Notwendige erledigt, und die Warterei begann. Fliegen ist etwas für rasante Leute, die viel Zeit haben!
Während des Fluges machte ich mir einige Gedanken. Der CSM bietet eine tolle Plattform, um Meerfischer-erledigt, und die Warterei begann. Fliegen ist etwas für rasante Leute, die viel Zeit haben!Reisen zu erleben. Die Mitglieder werden auf den Reisen zu einem Team, das sich selbst organisiert und handelt.

Der Gedankenaustausch unter den Freunden ist sehr wertvoll und verbindet. Schlussendlich ist die Menge der gefangenen Fische nicht das Wichtigste, sondern vielmehr das gemeinsam Erlebte. In diesem Sinne verabschieden wir uns in Zürich mit den Worten: Bis zum nächsten Mal. Es lebe der CSM!
Thomas Breitler